Das Kirchenpicknick (by Sibylle)

Die Familie Cartwright besucht ein Kirchenpicknick, alles ist harmonisch und friedlich – oder doch nicht?  Prequel (1846)

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Das Kirchenpicknick

Little Joe duckte sich und rannte dann zwanzig Meter zum nächsten Busch, dort kauerte er sich hin und untersuchte den Boden. Fußspuren, ganz deutlich, viele Spuren, aber eine davon musste die seines älteren Bruders Hoss sein. Der kleine Junge entschied sich für einen Fußabdruck, dessen Spitze von der großen Picknickwiese weg zeigte. Ja, da musste Hoss hin sein, denn auf der Wiese war er nicht mehr, er war schon so lange weg, er musste in Gefahr sein. Joe fasste sich ins Haar, gut, sie war noch da, die große Feder, die er gefunden hatte. Sie steckte fest in seinen braunen Locken. Little Eagle würde die Spur aufnehmen und Hoss finden und retten. Der Vierjährige sah sich um, er musste sich unbemerkt anschleichen wie ein echter Indianer, immer in Deckung bleiben. Bis zum nächsten Busch in die richtige Richtung waren es diesmal zehn Meter, geduckt rannte Little Eagle zu seinem nächsten Versteck, den geraden Stock, den er aufgesammelt hatte, wie einen Jagdspieß in der linken Hand.

Hoss saß auf der einen Schaukel auf dem Spielplatz der Schule, auf der anderen saß Amalie, das neue Mädchen in der Schule, eine kleine Rothaarige in seinem Alter mit Zöpfen, deren Enden zu Affenschaukeln hochgesteckt waren. Sie wiegten sich beide auf den Schaukeln ein wenig hin und her, während sie sich unterhielten und Donuts aßen.
An der Schüssel mit den Donuts hatten sie sich getroffen, als beide gerade hineingreifen wollten. „Magst du die auch am liebsten?“ hatte Hoss gefragt. Sie hatte genickt und dann hatte sich ihr sommersprossiges Gesicht zu einem schelmischen Grinsen verzogen, als sie hervorholte, was sie hinter dem Rücken hielt. Es war ein großer Löffel, den sie, so wie er aussah, aus einer Schüssel mit Nudelsalat haben musste. „Schau, dass uns keiner sieht, Hoss.“ Hoss sah sich pflichtschuldigst um und das Mädchen steckte blitzschnell den Löffelstiel durch die Löcher der Donuts. Als sie ein Dutzend aufgespießt hatte, rief sie: „Los, Hoss, renn!“ Und sie rannten.
Sie waren auf Umwegen zum Schulhaus gelaufen, wo sie kichernd und japsend Halt gemacht hatten und wo sie nun ihre Beute mit großem Genuss und unter Plaudern und Erzählen verzehrten.
„Du Hoss, weißt du, was noch süßer schmeckt als Donuts?“
„Honig?“ riet der Zehnjährige.
„Noch viel süßer!“
„Bonbons?“
„Nein, Hoss, magst Du mich eigentlich? Denn ich mag dich sehr.“
„Sicher mag ich dich, für ein Mädchen bist du ein super Kumpel. – Aua, warum hast du mich jetzt auf den Arm gehauen?“
„Weil du gesagt hast, „für ein Mädchen“. Ich bin ein super Kumpel, Hoss, klar? Und ich mag dich. Weißt du, was süßer ist als Honig, Zucker, Bonbons und alles?“
Hoss sah Amalie verwundert an, die von ihrer Schaukel heruntergerutscht war und sich offensichtlich zu ihm auf seine setzen wollte. Er hielt sich mit beiden Händen an den Ketten fest, als sie vor ihm stand.
„Küsse, Hoss!“
„Küsse, bist du verrückt?“
„Probiers mal, ich versprech es dir.“
Amalie drückte ihre Lippen kurz auf die des überraschten Hoss. „Und?“ fragte sie.
„Ich weiß nicht …”, sagte ein ziemlich verwirrter Hoss.
„Naja, ich habs mir auch besser vorgestellt, aber ich habe meinen großen Bruder belauscht, wie er das zu seiner Freundin gesagt hat, genauso. Und sie hat es auch gesagt danach“, teilte Amalie mit. „Vielleicht muss man sich die Lippen hinterher ablecken?“ überlegte sie laut.
Hoss leckte sich über die Lippen, ja das schmeckte tatsächlich süß.
„Ich weiß nicht, Amalie, ich glaube der süße Geschmach kommt doch eher von den Donuts.“
„Kann sein, aber jetzt wissen wir wenigstens Bescheid“, grinste sie den großgewachsenen blonden Jungen an. „Und ich mag dich wirklich, Hoss.“
„Ich dich auch, Amalie. Sollten wir nicht einfach schauen, ob es noch was Süßes beim Picknick gibt.“
„Weißt du was? Ich glaube, ich mag gar nichts Süßes mehr, irgendwie fühle ich mich so … so furchtbar satt“ gab Amalie zu.
„Ja, mir ist auch fast schlecht. Sechs Donuts, nein eigentlich neun, ich hatte vorher schon drei, sind vielleicht doch ein bisschen viel.“
Beide grinsten sich an.
„Wissen deine Eltern eigentlich, dass du hier bist, Amalie?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Meine auch nicht.“
„Wie spät ist es wohl?“
„Keine Ahnung, aber die Sonne steht schon ziemlich tief.“
„Oh ja, du hast recht. Das habe ich gar nicht gemerkt.“
Die Kinder tauschten einen besorgten Blick.
„Na gut, dass wir beide keine Lust mehr auf was Süßes haben, Hoss, denn ich glaube nicht, dass unsere Eltern mit was Süßem auf uns warten.“
„Vielleicht haben sie ja gar nicht gemerkt, dass wir weg waren!“
„Dann sollten wir uns am besten beeilen.“

„Acht Dollar und 50 Cent“, dachte Adam, und klimperte mit den Münzen in seiner Tasche.
Er hatte sein wöchentliches Taschengeld fast verdreifacht. Die Bonner-Brüder waren viel schlechtere Pokerspieler, als sie glaubten.

Pa wusste nichts von seinen Pokerrunden mit seinen neuen Freunden am Sonntag nach der Kirche. Und er sollte davon auch besser nie etwas erfahren. Pokern um Geld und das am Sonntag würde ihm nicht gefallen. Aber was sollte er denn tun? Sich immer als der brave, kleine Adam verspotten lassen? Er war sechzehn und ein Mann! Ja, auch wenn er noch die Schule besuchte oder eher Privatstunden bei Lehrer Brown hatte, war er doch kein Schuljunge mehr! Nein, er hatte den anderen einfach zeigen müssen, dass sie durchaus mit ihm rechnen konnten und mussten! Und wenn er gewann, umso besser, dachte er zufrieden und schlenderte weiter durch die leere Straße. Alle waren beim Picknick und auch er sollte zusehen, dort schnell wieder hinzukommen, bevor sein Fehlen bemerkt wurde. Adam legte einen Schritt zu.
„Cartwright, so allein unterwegs?“
„Was wollt ihr? Lasst mich vorbei!“ Adam, der für sein Alter durchaus groß und muskulös war, versuchte die zwei etwa 18-Jährigen, die sich ihm in den Weg gestellt hatten, wegzuschubsen. Beide hatten dem Pokerspiel, das immer hinter dem Mietstall stattfand, zugesehen. Freunde der Bonner-Brüder.
„Suchst du Streit, Cartwright, das kannst du haben!“
Und schneller, als Adam es sich versah, hatten sich die beiden auf ihn gestürzt und ihn mit ein paar Fausthieben in den Magen und in den Rücken auf die Knie gezwungen.
„Na, Kleiner! Und jetzt rückst du alles Geld raus, was du in den Taschen hast, oder du stehst hier nicht mehr alleine auf.“
Adam überlegte kurz, sich zu wehren, doch er wusste, dass die Stiefelspitze, die er vor sich sah, gnadenlos in seinem Gesicht landen würde, also griff er in die Tasche und holte die Münzen hervor.
„Her damit!“ Adam widerstand auch der Versuchung, das Geld einfach in den Dreck zu werfen, sondern reichte es seinen Peinigern.
„Gut so, mein Kleiner! Und jetzt steh auf und dreh deine Taschen um, dass wir sehen können, dass du auch alles ordentlich abgeliefert hast.“
Adam stand schwankend auf und drehte seine jetzt leere Tasche nach außen und holte aus der anderen sein frisches Taschentuch, bevor er auch sie umdrehte.
„ Braver Junge! Und jetzt verpiss dich!“ Sie gaben ihm einen Schubs in die Richtung, in die er hatte ursprünglich gehen wollen. „Und geh ruhig zu deinem Alten petzen, dass dir ein paar Böse deinen schönen Pokergewinn abgenommen haben, hahahaha!“
Adam ging so sicher und ungerührt, wie es ihm möglich war, einfach weiter und sah sich nicht um.
In einem hatten diese Schweine recht, dachte Adam, Pa würde er nichts davon erzählen können. Er holte erneut sein Taschentuch aus seiner linken Tasche. Er würde sich ein wenig herrichten müssen, bevor er zur Picknickwiese ging. Aber in einem anderen Punkt täuschten sie sich und dann zog er vorsichtig eine eng gefaltete fünf Dollarnote aus dem Taschentuch. Immer noch zwei Dollar Reingewinn, dachte er. Und mal sehen, ob er nicht mit ein paar Freunden demnächst mal am längeren Hebel sitzen würde. Dieser Gedanke tröstete ihn fast noch mehr als das Geld.

Ben ging unruhig auf und ab. Oh, diese Jungs! Warum konnten sie nicht einmal hören! Allen dreien hatte er eingeschärft, hier auf der Wiese zu bleiben! Adam war doch alt genug, um auf seine Brüder aufzupassen und einem einfachen Befehl zu folgen, aber nein, nun waren sie verschwunden, alle drei. Unglaublich!
Vielleicht hatte Joe aufs Klo gemusst und seine großen Brüder hatten ihn begleitet, beruhigte er sich selbst. Wieder ging er suchend und wartend auf und ab. Er hasste Unzuverlässigkeit!
Und alles hatte heute so harmonisch angefangen, es war wunderschönes Wetter gewesen, nicht nur seine Familie, sondern die ganze Gemeinde war in solch feiertagsfriedlicher und fröhlicher Stimmung, dass er sich sogar mit Marie ein wenig hatte zurückziehen können, während seine drei Söhne beschäftigt waren. Joe bei den Kinderspielen, die einige Frauen organisiert hatten, Hoss beim Essen und Adam beim Plaudern mit Mädchen, so wie es zu erwarten gewesen war. Er kannte seine Jungen ja gut genug, um zu wissen, wo ihre Vorlieben lagen. Er hatte mit Marie etwas abseits am Wasser auf einer Decke gelegen und sie hatten gelacht und gescherzt und sich sogar geküsst wie ein junges Liebespaar. Danach war Marie zu einer Verabredung zu einer Freundin gegangen und er hatte sich mit seinen Freunden zu einer Männerrunde getroffen. Vorher hatte er Adam beauftragt, nach seinen Brüdern zu sehen. Jetzt würde Marie jeden Moment hier sein, damit sie vor der Dunkelheit nach Hause kamen.
Wo waren seine Söhne nur! Ben hatte es ihnen doch so ans Herz gelegt, nicht wegzugehen.
Andererseits, wenn Adam seine kleinen Brüder mitgenommen hatte, konnte eigentlich nichts Großartiges passiert sein. Ben rechnete nach, seit Marie weg war, mussten gut drei Stunden vergangen sein. Er hatte mit Doc Martin und Sheriff Coffee so angeregt diskutiert, dass ihm gar nicht aufgefallen war, wie tief die Sonne schon stand. Wo blieben nur die Jungs!

„Adam! Wo kommst du her!“
„Entschuldige, Pa, ich wollte nur kurz was erledigen, aber ich bin aufgehalten worden von ein paar ….. Freunden“, murmelte Adam und sah seinen Vater vorsichtig von unten her an.
„Warum warst du überhaupt weg? Wie kannst du nur so unzuverlässig sein? Aber komm jetzt endlich! Wo sind Hoss und Little Joe? Wir müssen langsam anspannen und los!“
Adam räusperte sich: „Hoss und Joe, Pa?“
„Ja, deine jüngeren Brüder, du erinnerst dich doch an sie?“
„Ich weiß nicht, wo sie sind, Pa.“
„Wie bitte?“
„Ich, ich hab´ Hoss gesagt, er soll auf Joe aufpassen und sie sollen die Wiese nicht verlassen, Pa, Hoss ist alt genug, dass er mal auf Joe achten kann oder?“
„Na, das ist ja prächtig, Adam, und jetzt sind beide weg. Kann man sich hier denn auf keinen von euch verlassen?“ Ben warf Adam einen verärgerten Blick zu. „Aber jetzt lass uns erstmal suchen!“
Oh, wenn er Hoss in die Finger bekam! Wie konnte sein Bruder nur einfach weggehen? Er hatte es ihm doch eingeschärft, dass er die Wiese nicht verlassen und auf Joe aufpassen sollte!
Er selbst hatte es offensichtlich geschafft, seinen staubigen Sonntagsanzug und sein Gesicht und Haar so hinzukriegen, dass Pa nichts von seinem kleinen Abenteuer bemerkt hatte, und jetzt musste Hoss mit Joe die Wiese verlassen. Wie konnte Hoss ihn nur so hängen lassen? „Erstmal“ hatte Pa gesagt, das klang nicht gut.
Adam suchte hinter allen Büschen am Rande der Wiese und Ben ging nochmals zum Seeufer.

„Erik!!!“ Hoss fuhr herum, als er gerade versuchte sich zwischen zwei Büschen durchzuschlängeln. Sein Fehlen war offensichtlich doch bemerkt worden, schade, und er hatte gehofft, wenn er sich von unten her zurückschleichen würde, würde er sagen können, er sei nur am Wasser gewesen.
„Wo warst du?“
„Ich war mal kurz auf dem Spielplatz, Pa, nur ganz, ganz kurz. Wir wollten schaukeln.“
„Ich habe euch doch gesagt, ihr sollt nicht weggehen, Erik, und Adam auch, oder?“
„Ja, Pa, es tut mir leid.“
„Nun, wir werden später nochmal über deinen Ungehorsam sprechen, aber jetzt lasst uns endlich los. Eure Mutter müsste eigentlich schon hier sein! Und wo steckt Joe eigentlich?“ Hoss sah seinen Vater aus großen runden Augen an und zuckte mit den Schultern.
„Ist er nicht da, Pa? Ich habe ihm doch gesagt, dass er hier bleiben soll, als ich zu den Donuts bin, ehrlich, Pa, ich habs ihm gesagt! Da hinten war er zuletzt bei den Spielen!“
Hoss deutete auf die nun schon leicht dämmrige Stelle, an der vor Stunden das Sackhüpfen stattgefunden hatte.

Marie eilte beschwingten oder musste man vielleicht sogar sagen beschwipsten Schrittes die Straße entlang zur Picknickwiese. Sie hatte einen wunderschönen Nachmittag verlebt, zunächst das Schäferstündchen auf der Decke mit ihrem Ben und dann die wunderbar unbeschwerten Stunden mit ihrer Freundin. Sie hatten geplaudert, über alle möglichen Leute gelästert und albern gekichert wie die Schulmädchen und sich dann noch ein oder vielleicht eher drei bis vier Likörchen genehmigt. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass es schon langsam dunkel wurde, jetzt aber schnell, ihre Männer warteten gewiss schon.

„Hallo Ben, mein Schatz, Hoss, Adam, wartet ihr schon? Ich bin hoffentlich nicht zu spät?“
„Nein, wie mans nimmt, Marie.“ Die beiden Jungs sahen irgendwie niedergeschlagen aus.
„Was ist los? Wo ist mein petit Joseph?“
„Marie, Joe ist verschwunden.“
„Was? Wie kann das sein?“
„Marie, ich musste etwas Wichtiges mit Doc Martin und Sheriff Coffee besprechen, geschäftlich. Da habe ich mal ausnahmsweise meinen ältesten Sohn gebeten, nach seinen Brüdern zu schauen! Und das ist das Ergebnis!“
„Ausnahmsweise, Pa? Seitdem ich mich erinnern kann, passe ich auf meine Brüder auf. Ich dachte, dass Hoss jetzt vielleicht langsam auch mal ein bisschen Verantwortung hätte übernehmen und auf Joe aufpassen können! In seinem Alter habe ich das schon Jahre getan!“
„Joe wollte nicht mit mir mitkommen, ehrlich, Pa, er wollte einfach nicht, er wollte bei den Spielen bleiben“, Hoss heulte fast.
„Ich kann nur sagen, dass ich über eure Unzuverlässigkeit schwer enttäuscht bin. Es ist unfassbar!“ zischte Ben seine Söhne an, die beide den Kopf hängen ließen.
„Ben, du wirst doch die Schuld jetzt nicht auf die Jungen schieben. Du wolltest doch schließlich selbst auf Joseph aufpassen, aber dir waren ja deine Freunde offenbar wichtiger!“
„Und du, Marie? Warum hast du deinen Sohn nicht mitgenommen zu deinem Kaffeeklatsch? Du bist schließlich die Mutter!“
„Das ist ja unglaublich, erst versprichst du, auf Joe aufzupassen, und dann gibst du mir die Schuld, dass er weg ist.“
Marie drehte sich entrüstet von Ben weg und lief Richtung See. Adam und Hoss warfen ihrem Vater verlegene Blicke zu, als Marie davonstürmte, und Ben drehte sich um und stapfte in die entgegengesetzte Richtung los.
„Nun, zumindest sind wir aus der Schusslinie“, grinste Adam Hoss zu.
Und dann beteiligten sich die beiden auch an der Suche.
Marie kam zu der Stelle, wo sie am Mittag so romantisch mit Ben gelegen hatte. Die romantischen Gefühle waren ihr vergangen, aber gründlich. Aber da lag ja tatsächlich noch ihre Decke. Niemand hatte offensichtlich daran gedacht, sie einzupacken. Und auf der Decke lag eine kleine Gestalt mit einer weißen Gänsefeder im Haar.
„Joseph!“ Marie stürzte auf den Kleinen los und hob ihn auf den Arm.
„Wo hast du nur gesteckt? Wir haben uns Sorgen gemacht.“
Adam, Ben und Hoss erschienen auf den Ruf hin von verschiedenen Seiten an der Stelle, wo Marie mit Joe auf dem Arm stand.
„Joe, warum bist du von der Wiese weggelaufen?“ schimpfte Hoss.
„Du warst weg, Adam war weg, Pa war weg und Ma auch. Und da hat Little Eagle die Spur aufgenommen. Ich wollte zuerst dich retten Hoss und dann hätten wir die anderen befreit! Aber dann habe ich irgendwie deine Spur verloren und dann bin ich lange rumgelaufen und dann habe ich unsere Decke gefunden und dann war ich müde und dann habe ich gedacht, ihr kommt schon irgendwie durch.“ Joe gähnte und schenkte seiner Familie ein verwaschenes Lächeln.
„Joe, trotzdem, du hättest nicht allein weglaufen dürfen“, sagte Hoss.
„Na, du musst ja ganz still sein!“
„Aber du, Adam, hältst dich wohl für ein Vorbild!“
„Ach Ben“, sagte Marie, „wollen wir nicht einfach zugeben, dass wir heute alle einen kleinen Ausnahmetag hatten? Und es damit gut sein lassen?“
Ben zog eine Augenbraue hoch und musterte seine Frau und seine Söhne skeptisch, bis er schließlich lachen musste. Und lachend bestieg die Familie die Kutsche und fuhr in harmonischer Stimmung heim, sie unterhielten sich, sangen und machten Witze und zwischendrin dachte jeder mal an seinen Ausnahmetag, für den er sich nun zum Glück nicht mehr rechtfertigen musste und dessen Details eine Privatangelegenheit bleiben würden.

 

Tags:  Ben Cartwright, Adam Cartwright, Hoss Cartwright, Joe Cartwright, Marie Cartwright

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Author: Sibylle

3 thoughts on “Das Kirchenpicknick (by Sibylle)

  1. Just read using Mozilla translator; it missed a few words and some appeared out of order, but I did enjoy the story.

    A picnic and each member of the family wanted time to do their own thing with each one ‘passing the buck’ so to speak with Little Joe. Each one felt guilty afterwards, as they remembered the panic when each realized Joe wasn’t where they thought him to be. A fun story to read.

  2. I thought I’d give this a read using the translator, Sybille. The words are rearranged some, but it was fun to try and figure out what was going on. I think I got the gist. Picnic, donuts, gambling and a lost Little Joe. Am I close? lol

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